Triebfahrzeuge:
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Die Lokbahnhöfe an den
Endpunkten in Bad Homburg, Wetzlar und Weilburg und
unterwegs in Usingen und Grävenwiesbach sind typisch
für den Einsatz von Tenderlokomotiven: Anfangs
zogen C n2 Tenderlokomotiven der
legendären preußischen Gattung T 3 (später Baureihe 8970-75) die Züge
im Osttaunus. Die T 3 blieb bis 1909 in Weilburg. Die T 3 erreichte 40
km/h, hatte eine Leistung von 290 PS bei einer Achslast von 12 to und
einer Länge über Puffer von 8,59 m. Der Kesseldruck betrug 12 bar. Die
Besonderheit der T 3 war die Allan-Steuerung. Die T 3 war die
preußische Lok, bei der diese Steuerung am längsten verwendet wurde
(Bauzeit von 1878 bis 1906).
Mehr Infos zur T 3 gibt es beim T 3 Club Ostheide. |
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Bereits um 1900 wurden 1’C n2 Tenderloks
der preußischen Gattung T 9³ (später Baureihe 913-18) zwischen Bad Homburg
und Usingen eingesetzt und nach der
Eröffnung der Strecke Weilmünster -
Grävenwiesbach auch auf der Weiltalbahn. |
Recht zufällig entstanden 1962
diese drei Aufnahmen der auf
ihre Verschrottung wartenden 91
1354 im Aw Frankfurt Nied, wo mein Vater damals eine
Besichtigung machte. © Hermann Hansel |
Die T 9³ konnte 65 km/h schnell fahren,
leistete 440 PS bei einer Achslast von 15,6
to und war über Puffer 10,7 m lang. Der
Kesseldruck betrug 12 bar. Die Lok hatte ein
Krauß-Helmholtz-Drehgestell. Dabei war die
erste Treibachse seitenverschiebbar und
wurde von der Vorlaufachse über einen
Hebel angelenkt. Die T 9³ wurde seit 1900
gebaut und bis 1964 ausgemustert. |
Mit der Einführung des
Rauchröhrenüberhitzers nach Wilhelm Schmidt trat
der Heißdampf seinen Siegeszug an. In den
zwanziger Jahren wurden deshalb vermehrt 1’C h2
Tenderloks der preußischen Gattung T 12
(später Baureihe 744-13)
eingesetzt. Die T 12
erreichte 80 km/h, hatte eine Leistung von 870 PS bei einer Achslast von
17,7 to und einer Länge über Puffer von 11,80 m. Die Lokomotiven der
letzten Serie waren länger (12,10 m) und stärker (910 PS). Der
Kesseldruck betrug 12 bar. Die T 12 war eigentlich für die Berliner
Stadtbahn konzipiert und recht beliebt beim Personal. Ihre Steuerung
erhielt später die Kuhnsche Schleife zur Verbesserung der
Rückwärtsfahreigenschaften. Die T 12 wurde seit 1902 gebaut und bis
1968 ausgemustert. |
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Eigentlich als
Nachfolgerin der T 12 für die Berliner
Stadtbahn gedacht, wurden die 1’D 1’ h2 Tenderloks der
Gattung T 14 bzw. T 14¹ (später Baureihe 930-4 bzw. 935-12)
besonders nach der Elektrifizierung der
Stadtbahn im ganzen
Reich eingesetzt. Die T 14 erreichte 65 km/h, hatte eine Leistung von
1000 PS bei einer Achslast von 16,9 to und einer Länge über Puffer von
13,80 m. Der Kesseldruck betrug 12 bar. Die Lokomotiven der zweiten
Serie (T 14¹) waren etwas länger (14,5 m), schneller (70 km/h) und die
Achslast stieg auf 17,9 to an. Die T 14 (T 14¹) wurde seit 1914 (1919)
gebaut und bis 1960 (1968) ausgemustert. |
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Die 1’D 1’ h2 Einheits-Tenderloks der Baureihe 86
waren die ersten Einheitsloks der DRG auf den Strecken
im Taunus. Die 86er erreichte 70, später 80 km/h, hatte
eine Leistung von 1030 PS bei einer Achslast von 15,6
to und einer Länge über Puffer von 13,82, später 13,92
m. Der Kesseldruck betrug 14 bar. Die Baureihe 86 wurde
seit 1928 gebaut und bis 1968 ausgemustert.
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Das Buch von Andreas Knipping zur BR 86, aus dem
EK-Verlag von 1987 ist leider vergriffen.
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Die 1’D h2 Schlepptenderlokomotiven der Baureihe 562-8,
entstanden von 1934 bis 1941 durch Umbau aus der
preußischen Gattung G 8¹ (später Baureihe 5525-56).
70 km/h Höchstgeschwindigkeit, 1260 PS, nur 16,2 to
Achslast und eine Länge über Puffer von 18,29 m sowie
14 bar Kesseldruck waren die Eckdaten dieser sehr
beliebten Maschine. Das Bw Wetzlar, das einen Großteil
der Zugförderungsaufgaben auf den Strecken im Osttaunus
wahrnahm, beheimatete die Baureihen 56² und 86 bis zu
seiner Auflösung. Die 562-8 wurde bis 1967 ausgemustert.
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Auch die preußische G 10 (später Baureihe 5710-35), eine E h2
Schlepptenderlok, die von Limburg aus alle
Nahgüterzugkurse der weiteren Umgebung bediente, war im
Aartal wie auf der Weiltalbahn zu Hause. Die G 10 wurde
seit 1910 gebaut und erreichte 60 km/h mit 1100 PS bei
12 bar Kesseldruck. Die DB musterte sie 1968 aus.
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Nach dem zweiten Weltkrieg änderte sich
zunächst wenig. Der Eilzug Weilburg - Frankfurt (Main)
wurde mit einem ehemals preußischen
Wittfeld-Speichertriebwagen der Baureihe ETA 178
gefahren.
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Die Dieselzugförderung begann mit der V 80
(später Baureihe 280) des werktäglichen Eilzugs E
792/793 Frankfurt (Main) - Weilburg - Limburg -
Altenkirchen - Köln 1953. Die V 80 war die erste
Großdiesellok der DB. Sie war der Grundstein der
deutschen Nachkriegsdiesellokentwicklung.
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Die letzten
verbliebenen Dampfloks wurden durch die 1’E h2
Einheitsschlepptenderlok der Baureihe 50 ersetzt, die
durch ihre niedrige Achslast von 15 Tonnen eine ideale
Nebenbahnmaschine war. Die Baureihe 50 wurde seit
1939 gebaut. Sie hatte eine Achslast von nur 15,2 to
und war deshalb auch auf Nebenstrecken einsetzbar. Sie
wurde am Ende der Dampflokzeit zur Universalgattung.
Eine Besonderheit waren die ca. 730 50er mit Kabinentender:
Hier versuchte man ab 1961 den Wagen für den
Zugführer weg zu rationalisieren. In den Tender wurde
unter Verzicht auf 6,6 to Kohle eine Kabine eingebaut,
in der der Zugführer sein Büro hatte.
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Mein Vater auf der 50 1920,
einer ÜK-Lok von Floridsdorf! Er
steht als Heizer in der Tür. Res.
Lokf. Steiling schaut zum Fenster raus.
© Hermann Hansel 1962 |
Später folgte der Einsatz vom Schienenbus,
dem propagierten “Retter der Nebenbahnen”. Auch er
konnte aber das Sterben der Bahn auf dem Land nicht
verhindern. Mehr Infos zum Schienenbus gibt es bei Tino Lehner.
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Ersatz der Dampfzüge durch Dieselbetrieb mit
Loks der jetzigen Reihe 212 (die ersten
Frankfurter V100 wurden erstmals 1962 im
Osttaunus eingesetzt)
Mehr Infos zur V 100 gibt es bei v100.de von
Christian Meyer und Uwe Ziegler. |
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Dem langsamen Verschwinden der letzten
Dampflokomotiven folgte der Einsatz der
großen V 160 (jetzt Baureihe 216), die als
stärkste hier zu erwähnende Lok den
Güterzug Bad Homburg - Usingen führte.
© Jürgen Leindecker |
Mehr Infos zur V 160 gibt es bei Günter Kunkel. Mehr
Infos zu allen Dieselloks der DB gibt es Andreas Mathes.
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Wagen:
Die auf den Strecken zwischen Bad Homburg,
Wetzlar und Weilburg verwendeten Wagen waren die
üblichen Nebenbahnfahrzeuge der preußischen Staatsbahn,
der Reichsbahn und der Bundesbahn. Einzige Ausnahme war
der Einsatz von Vierachsern der Bauart
,,Langenschwalbach".
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Mehr Infos zu den Fahrzeugeinsätzen
in der Epoche 4 gibt es hier von Gastautor Frédéric Dildei.
Mehr Infos zu 4-Achs-Umbauwagen gibt es bei Friedhelm Schlender.
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Aktuelle Fahrzeuge der HLB:
Seit der Übernahme der Strecken durch die Hessische Landesbahn sind Triebwagen der Bauarten VT/VS 2E und VT 51 im Einsatz. Güter- und Bauzüge werden von den Deutz Dieselloks DG 2000 CCM gezogen.
Mehr Infos zum VT51 (Baureihe 628) gibt es bei Niels Wieske.
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Alle Fotos und Text in der untenstehenden Tabelle © HLB mit freundlicher Genehmigung.
Beim Klicken auf die Fotos geht es direkt zur Fotogalerie der HLB mit den Downloadlinks für die große Version. Zu den Fahrzeugdaten auf den Seiten der HLB.
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VT 51
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VT/VS 2E in Usingen
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VT/VS 2E
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Im Führerstand
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Der
zweiteilige dieselhydraulische
Triebzug VT 628 war eine
Neuentwicklung der DB, um auf
Regionalstrecken ein modernes und
wirtschaftliches Fahrzeug einzuführen.
Aufgrund der Fahrzeug-
kapazität wurden drei dieser
Triebfahrzeuge 1995 bei der FKE bzw.
Taunusbahn als VT 51 in Betrieb genommen.
Die erheblichen Steigungen der
Königsteiner Strecke und der Taunusbahn
machen es erforderlich, zwei Fahrzeuge
mit stärkerer Motorisierung und somit
jeweils zwei Triebwagen (anstelle der
Triebwagen-Steuerwagen-
Version) einzusetzen.
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Die zweiteiligen diesel-
elektrischen Triebzüge des Typs VT/VS
2E werden seit 1987 bei der Frankfurt-
Königsteiner
Eisenbahn erfolgreich eingesetzt.
Die
Leichtbauweise und eine starke
Motorisierung gewähren trotz der
Streckenanforderungen eine angemessene Fahrzeit im Taktverkehr. Im Jahr 1992 folgte eine zweite Serie im Auftrag des Verkehrs-
verbandes Hochtaunus - VHT für
die Taunusbahn und an die FKE.
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Insgesamt
20 Fahrzeuge dieses Typs verkehren
zuverlässig auf der Stammstrecke
Königstein - Frankfurt-Höchst -
Frankfurt Hauptbahnhof, auf der
Taunusbahn sowie zwischen
Frankfurt-Höchst und Bad Soden.
Entsprechend
der Kundenwünsche an einen modernen und
komfortablen Nahverkehrszug wird derzeit
über eine Modernisierung der Triebzüge in
Technik, Ausstattung und Design
nachgedacht.
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Neue
Fahrzeuge, modernisierte Haltepunkte und
Bahnhöfe und ein zeitgemäßes
Verkehrsangebot führten seit
Betriebsaufnahme zu einer großen
Akzeptanz in der Bevölkerung.
Während
vor der Betriebsaufnahme der Taunusbahn
ca. 1500 Fahrgäste täglich die Bahn
nutzten, waren es 1999 schon ca. 8500
Fahrgäste pro Tag. Tendenz steigend.
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