02.01.1979
© Jürgen Leindecker

Zwischen Jägerhaus und Hasselborn verschwindet der Zug in dem 1300 Meter langen schnurgeraden „Hasselborner Tunnel“, der unter dem Berg Gänserod durchführt. Den Ausgang sieht der Fahrgast schon beim Einfahren langsam auf sich zukommen.

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Das Südportal während der Betriebsunterbrechung.
© Eberhard Ache

Ab 1988 wurde der Tunnel nicht mehr befahren, später versperrt, erst 1998 wieder geöffnet und für den Wiederaufbau der Taunusbahn von Grävenwiesbach nach Brandoberndorf genutzt. Anders, als es die Deutsche Bundesbahn einst glauben machen wollte, befand sich der Tunnel in einem guten Bauzustand, was wohl auf seine Verwendung im Zweiten Weltkrieg  zurückzuführen ist.

08.04.2001
Die alte Wellblechhütte kündete noch im April 2001 von besseren Zeiten des Haltepunktes Jägerhaus...

Der Tunnel sollte zunächst für den Sonderzug des Führers genutzt werden, wenn sich dieser im nahegelegenen Führerhauptquartier Ziegenberg aufhielt. Nachdem die Luftangriffe auf Frankfurt 1941 zunahmen, verlagerten die VDM-Kupferwerke Heddernheim einen Teil ihrer kriegswichtigen Produktion in den Tunnel und bedienten sich dazu auch einer Vielzahl von Zwangsarbeitern. Eine Gedenktafel hält heute die Erinnerung an dieses traurige Kapitel Deutscher Geschichte wach.

08.04.2001
Ein VT der TSB verläßt den Hasselborner Tunnel - 1300 m lang - in Richtung Bad Homburg. Oben am Portal ist die Bauzeit verewigt: 1910 - 1912!

08.04.2001
Rechts am Südportal erkennt man die Beschriftung “km 31,464”

Für die Reisenden bedeutete diese Maßnahme, dass die Eisenbahnstrecke nach Wetzlar ab 1942 zwischen Grävenwiesbach und Hasselborn unterbrochen war und erst 1947 wieder den durchgehenden Betrieb aufnahm.

Zurück nach Hasselborn.

Auszug aus der Pressemeldung des Hochtaunuskreises vom 7. Februar 2002
(mit freundlicher Genehmigung):

FINANZSPRITZE  FÜR DIE TUNNELFEUERWEHR aus dem Kreisausgleichsstock

Die Gemeinde Grävenwiesbach erhält für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses, den Erwerb des dazu nötigen Grundstücks und die Anschaffung von feuerwehrtechnischen Geräten aus dem Kreisausgleichsstock eine einmalige Beihilfe in Höhe von 115.000 Euro. Im Feuerwehrbedarfsplan des Landkreises war, wegen dieser besonderen Aufgaben, auch schon die Anschaffung von zwei, über den eigentlichen  kommunalen Bedarf hinausgehenden Fahrzeugen festgeschrieben worden.

Die  Gemeinde Grävenwiesbach will auf dem ehemaligen Ohly-Gelände ein neues Feuerwehrgerätehaus für fünf Einsatzfahrzeuge bauen. Das Land Hessen hat die zuwendungsfähigen Kosten für die neue  Feuerwehrzentrale auf gut 1 Million Euro festgesetzt und gewährt einen Zuschuß  von knapp 333.000 Euro. Die restlichen Kosten trägt die Gemeinde Grävenwiesbach.

Der Landrat hatte Ende 2000 als Vorsitzender des Verkehrsverbandes Hochtaunus dem VHT-Vorstand eine Konzeption für die Notfallversorgung im 1,3  Kilometer langen Taunusbahn-Tunnel zwischen Grävenwiesbach und Hasselborn vorgestellt. Die Details waren bereits im November 1999, also schon lange vor den Katastrophen in Österreich und in der Schweiz, erarbeitet  worden.

Diese Konzeption für eine Notfallversorgung im Brandfall oder bei  einem Unfall war gemeinsam mit den Brandschutzämtern des Hochtaunuskreises und des Lahn-Dill-Kreises (der Hasselborner Tunnel und die Endstation Brandoberndorf liegen im Nachbarkreis) erarbeitet worden:

  • Es wurde eine Trockenleitung mit Anschluß an die Wasserversorgungsanlage in Hasselborn gelegt.
  • Außerdem wurden zwei Hochleistungslüfter angeschafft.
  • Die Feuerwehren von  Grävenwiesbach und Hasselborn erhielten insgesamt 18 Langzeit-Atemschutzgeräte.
  • Zwei kleine Gleis-Transportwagen aus feuerbeständigem Aluminium gehören  ebenfalls zur neuen Notfallausrüstung.
  • Sieben Fernsprecher im Tunnel  stellen eine direkte Verbindung zum Fahrdienstleiter her. Die Geräte sind im  Betonkabel verkabelt und in den Fluchtnischen installiert.
  • Alle 50 Meter  beleuchten Lampen den Tunnel. Eine fluoreszierende Fluchtweg-Beschilderung ist  angebracht.
  • Auf der Tunnel-Südseite wurde eine befestigte Aufstellfläche mit Straßenanschluß für Einsatz- und Rettungsfahrzeuge geschaffen.
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